Unsere Reise an einen Ort, der unterschiedlicher als unsere Heimat nicht sein kann, begann am 13. Juni und endete am 28. Juni. Wir kamen am Freitag in Kampala an und blieben noch bis Sonntag in der Hauptstadt, wo wir auch an einem gesangsreichen Gottesdienst teilnehmen konnten.
Wir, das sind 23 Personen, die als Team WAVE (= ein Projekt der Frauenabteilung) nach Uganda flogen, um auf der Insel Buvuma eine Adventistische Grundschule mit Internat zu besuchen und dort für eine Woche zu leben und zu arbeiten.
Unser Hauptanliegen galt dem Bau einer Wasserleitung, damit die Mädchen nicht mehr meilenweit gehen müssen, um Wasser für alle herbeizuholen. Aber es waren auch noch andere Aktivitäten geplant.
Nach einer abenteuerlichen Fahrt in einem Kleinbus (ausgelegt für 25 Personen, wo aber natürlich mindestens 30 Personen mit ihrem Gepäck Platz fanden) kamen wir am Sonntag in Bukula an und waren sofort von sehr vielen Kindern umringt, die sich teilweise auch vor uns niederknieten, was für uns schon erschreckend genug war. Als ich dann aber später eine erwachsene Frau sah, die sich vor einem sitzenden Mann niederkniete, um mit ihm zu sprechen, musste ich die Frau des dort ansässigen Pastors fragen, was es damit auf sich hat. Die Antwort war einfach: das ist ein Zeichen des Respekts und nichts Außergewöhnliches.
Nach einer kleinen Begrüßungszeremonie gingen wir an die Stelle, wo schon seit den Morgenstunden nach Wasser gebohrt wurde, und wie auf Bestellung sprudelte das Wasser kurze Zeit nach unserer Ankunft auch wirklich aus diesem Bohrloch. Dem Bau der Wasserleitung plus Wassertank stand somit nichts mehr im Wege und alles konnte auch wirklich bis zu unserer Abfahrt fertig gestellt werden.
Beim Rundgang durch die Internatsräume entdeckten wir ein Mädchen, das starke Bauchschmerzen hatte, nach kurzer Untersuchung wusste unser medizinisches Team, dass es sich hier um eine massive Magenschleimhautentzündung handelte und leitete eine dementsprechende Behandlung ein. Somit konnte die Arbeit auf der Krankenstation beginnen, bevor sie offiziell für eröffnet erklärt wurde, und sie wurde auch erst spät am Freitagnachmittag als beendet erklärt, obwohl die Krankheiten wohl kein Ende nehmen würden.
Von Montag bis Freitag war auch das dreiköpfige Team, das eine Ferienbibelbastelschule für die Kinder vorbereitet hatte, voll beschäftigt. Täglich kamen 50 bis 100 Kinder, um Geschichten aus der Bibel zu hören, zu basteln und dabei Spaß zu haben.
In der Zwischenzeit wurden die Schultische von flinken Händen eines begnadeten Handwerkers und mit Unterstützung vieler Kinder erneuert. Genauso wurden die Betten neu lackiert und alle Räume der Schule und des Internats neu ausgemalt.
Im Evangelisationsteam versuchten wir den Menschen mit modernen Geschichten biblische Wahrheiten näher zu bringen. Die Serie begann am Mittwochabend und ging bis Samstagvormittag und konnte am Nachmittag durch eine Taufe ihren Höhepunkt erreichen.
Während unser hoch geschätztes Koch-Team sich bestens um unsere leiblichen Bedürfnisse kümmerte und auch gleich für die ca. 150 Kinder mitkochte, versuchte unser Leitungsteam sich einen Überblick über die finanzielle Lage der Schule zu machen, was nicht so einfach war, denn die Anzahl der Schüler konnte stark variieren, je nach Sichtweise. Wer wie lange schon kein Gehalt mehr bekommen hat, war auch nicht sofort klar zu erkennen, weil es auch dabei einige „Variablen“ gab. Und dann gab es noch einige andere Missverständnisse, die nicht leicht zu erklären waren. Dies bringt uns wieder zurück zu den ersten Fragen.
Diese wären mit einem klaren „Ja“ zu beantworten, denn irgendjemand muss sich ja um ein Kind kümmern, also wird diese Frau dann als Mutter vorgestellt, obwohl man keine mehr hat, und wenn eine Sprache wie „Luganda“ nur einen Begriff für diverse Palmen kennt, kann man sie auf Englisch dann mal als Ölpalme oder Kokosnusspalme bezeichnen. Das heißt, was für uns oft als „falsch“ verstanden wird, kann sich als ein einfaches Sprachenproblem entpuppen.
Diese Schule braucht unsere Unterstützung und wir brauchen diese Schule, um Gottes Liebeswerk zu vollbringen, aber wir müssen auch eine gemeinsame Sprache finden, wie wir das am besten tun können, denn es sollte mit viel Herz und viel Verstand zum Wohle aller gemacht werden.
Zum Abschluss unserer gemeinsamen Reise machten wir eine kleine Safari durch einen Nationalpark und konnten so die typischen Bilder aus Afrika, aus Gottes wunderschöner Natur, auch noch in unser Herz eindringen lassen.
Wir können Gott dankbar sein, dass trotz einiger gesundheitlicher Probleme vor Ort schlussendlich alle wieder gesund und fröhlich in Wien landen konnten.
Autor: Brigitte Bach, Schlossgemeinde